
Einbruchsdelikte in München 2024: Entwicklung und Bekämpfung
9. Juli 2025Aktuelle Fallzahlen und Trends in München
Die Wohnungseinbruchkriminalität im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München verzeichnete im Berichtsjahr einen moderaten Rückgang von 1,7 Prozent auf insgesamt 878 registrierte Fälle. Bemerkenswert ist dabei die hohe Erfolgsquote der Präventionsmaßnahmen: Mit 429 gescheiterten Einbruchsversuchen blieb nahezu jeder zweite Tatversuch erfolglos – eine Versuchsquote von 48,9 Prozent, die die Wirksamkeit moderner Sicherheitstechnik und erhöhter Wachsamkeit unterstreicht.
Die Versuchsquote von knapp 50 Prozent zeigt, dass Präventionsmaßnahmen wirken!
Langfristige Entwicklung in der bayerischen Landeshauptstadt
Die Langzeitbetrachtung über ein Jahrzehnt zeigt einen ermutigenden Trend: Die Fallzahlen sind kontinuierlich gesunken und liegen heute um beeindruckende 37,9 Prozent unter dem Niveau von 2015. Diese deutliche Reduzierung spiegelt sowohl verbesserte Präventionsarbeit als auch effektivere Ermittlungsstrategien wider. Speziell ausgebildete Präventionsbeamte waren bei Veranstaltungen in München und im Umland präsent und zeigten an Infoständen praktische Sicherheitslösungen für Fenster und Türen. Parallel dazu führten sie etwa 500 individuelle Sicherheitsberatungen durch – von Behörden über Unternehmen bis hin zu Privatwohnungen. Die Resonanz war durchweg positiv. Von November bis Dezember 2024 verstärkte die Kampagne „Sicher wohnen – Einbruchschutz leicht gemacht!“ die Präventionsarbeit. Einbruchschutz-Tipps wurden über Social Media, Plakate in U-/S-Bahnhöfen und ausgewählten Geschäften verbreitet.
Ermittlungsarbeit und internationale Kooperation
Die Bekämpfung der Wohnungseinbruchkriminalität bleibt ein zentraler Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit. Moderne Ermittlungsansätze setzen verstärkt auf grenzüberschreitende Zusammenarbeit, da Einbruchsdelikte häufig überregional oder international organisiert sind. Diese Vernetzung hat sich als unverzichtbarer Baustein erfolgreicher Strafverfolgung etabliert.
Die Aufklärungsquote erreichte 16,4 Prozent, wobei 116 Tatverdächtige ermittelt werden konnten. Bemerkenswert ist die geografische Verteilung: 54,3 Prozent der Tatverdächtigen (63 Personen) hatten ihren Wohnsitz außerhalb der Stadt oder des Landkreises München oder waren ohne festen Wohnsitz. Diese Zahlen verdeutlichen die mobile Struktur der Tätergruppen und unterstreichen die Notwendigkeit überregionaler Ermittlungsansätze.
Schadensbilanz
Der durch Wohnungseinbrüche entstandene Beuteschaden erreichte 2024 mit 11,11 Millionen Euro einen Höchstwert der vergangenen zehn Jahre. Diese Entwicklung steht im Kontrast zu den rückläufigen Fallzahlen und deutet auf eine Verschiebung hin zu gezielteren Einbrüchen in hochwertige Objekte oder auf gestiegene Sachwerte in den betroffenen Haushalten.
Ausblick
Trotz der positiven Entwicklung bei den Fallzahlen bleiben Wohnungseinbrüche ein bedeutsames Kriminalitätsfeld, das kontinuierliche Aufmerksamkeit und innovative Bekämpfungsstrategien erfordert. Die Kombination aus präventiven Maßnahmen, technischer Aufrüstung und grenzüberschreitender Ermittlungsarbeit wird auch künftig den Rahmen für eine erfolgreiche Bekämpfung dieser Deliktart bilden.
Quelle:
https://www.polizei.bayern.de/kriminalitaet/statistik/006991/index.html
Bild: KI-generiert mit ChatGPT image generator